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Die untere Mühle
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„Dort nieden in jedem Holze
Leit sich ein Mühlen stolz.
Sie mahlt uns alle Morgen
Das Silber, das rote Gold"
In vielen alten Volksliedern werden Mühlen besungen. Sie zeigen uns den großen Stellenwert im Bewusstsein des Volkes, den einst Mühlen und Müller besaßen.
Die Mühlen waren bis zum 17.Jahrhundert meist im Besitz von Grund- und Landesherren, so auch die Untere Mühle.
Die Grundherren setzten Müller ein und vergaben das Mühlenrecht, was bedeutete, dass die umliegenden Orte an bestimmte Mühlen „gebannt“ waren, also dort ihr Getreide mahlen lassen mussten.
Beschwerdebrief des Untermüllers an Herzog Carl Eugen
Interessante Details finden sich in der Jubiläumsschrift „Ebhausen und Wöllhausen“ von Dr. Karl Kempf, Rotfelden
Neue Wege
Dass sich die Wasserkraft für den Mühlenbetrieb auch zur Stromerzeugung nutzen lässt, erkannte bereits Anfang 1900 der damalige Müller Christian Friedrich Kempf.
Er errichtete ein Turbinengebäude, ließ Leitungsnetze bauen und somit verfügte Ebhausen mit als eines der ersten Dörfer im Umkreis über eine Stromversorgung. Bis heute wird dort Strom produziert, wenn auch wohl eine Änderung bevorstehen könnte. (siehe Zeitungsartikel unten)
Untere Mühle mit Anbau des Turbinenhauses
Das „Radhaus“ links verbirgt das Mühlrad. Aufnahme von 1913
Ganz aktuell wird das Thema Stromerzeugung von der Gemeinde überdacht - lohnt sich für die Gemeinde eine Eigenstromerzeugung?
Am Mühlweg gelegen fand sich bis vor nicht allzu langer Zeit dieses interessante Gebäude, das im oberen Geschoß als Werkstatt und notfalls Schlafstätte diente. Außer diesem Foto ist fast nichts mehr übrig geblieben. Der Zahn der Zeit hat kräftig genagt und so kam nur noch ein Abriss infrage.
Stallgebäude im Mühlweg 13 gegenüber dem Hauptgebäude, 2019 abgerissen
Die obere Mühle
Die obere Mühle (am heutigen Ortsausgang Richtung Altensteig) musste bereits im 12. Jahrhundert Abgaben an das Klösterle an der Enz leisten. Über zwölf Generationen war die Familie Schill Betreiber der Mühle, bis 1935 die Mühle und das Wohnhaus der neuen Bundesstraße weichen mussten. Johannes Schill übernahm daraufhin die Mühle in Rohrdorf, welche heute noch von einem Enkel betrieben wird.
Hans Bubser kaufte später das übrig gebliebene Ökonomiegebäude, um dort seine Firma aufzubauen. Beim Abbruch des Gebäudes kamen Mahlsteine und eine Hanfreibe zum Vorschein ,diese steht heute an der B 28 als Erinnerung an die ehemalige obere Mühle.
Nur noch ein Mahlstein zeugt von der Mühle an der damaligen Stelle auf dem heutigen Gelände der Fa. Fliesen-Bubser.
Aufnahme von 1934 – die Obere Mühle soll auch als Wetzelmühle bekannt gewesen sein.
Obere Mühle - Aufnahme von 1931
Zeitgenössisches Gemälde (aus Fotosammlung Gertrud Schmidt)
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Quellenangaben
Ortschronik Ebhausen: Prof. Dr. Konrad Dussel, Ebhausen- Geschichte und Gegenwart der Nagoldtal- Gemeinde
Dr. Karl Kempf, Jubiläumsschrift „Ebhausen und Wöllhausen“
Forum Ebhausen (Hellwig, Eisele), Das Dorf und der Flecken
Maria Noack, Mein Heimatort Ebhausen
Hans Bubser, Niederschriften
Reinhard Schwarz, Das Altensteigerle
Fotos
Archiv FORUM Ebhausen