Folge 1 - Brände in früherer Zeit
Quellen: Fr. Heinz Schmidt, Feuersnot und Feuerwehr, zur Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Ebhausen Aufsatz anlässlich des 90 – jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr 1965 mit Fahnenweihe und Kreisfeuerwehrtag 17.07. - 19.07.1965
Die Jubiläen im Überblick: | ||
1. Jubiläum | Juli 1925 | 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Ebhausen |
2. Jubiläum | August 1935 | 60 Jahre Freiwillige Feuerwehr mit Bezirksfeuerwehrtag |
3. Jubiläum | Mai 1950 | 75 Jahre Freiwillige Feuerwehr Ebhausen mit Bezirks-Feuerwehrtag |
4. Jubiläum | Juli 1965 | 90 Jahre Freiwillige Feuerwehr mit Fahnenweihe und Kreisfeuerwehrtag |
5. Jubiläum | Mai 2000 | 125-jähriges Jubiläum mit Festakt |
6. Jubiläum | Festjahr 2025 | 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Ebhausen |
Verheerende Feuersbrünste im Mittelalter
Alte Urkunden berichten von einer Feuersbrunst in Ebhausen, welche zwischen den Jahren 1452 und 1455 den größten Teil des oberen Ortes verwüstet haben muss. Dabei wurde auch die Kirche nicht verschont, sie musste nach diesem Brand wieder aufgebaut werden. Die Zahl 1455 im Eingang des Kirchturms weist darauf hin.
Der 30–jährige Krieg (1618 – 1648) hat auch Ebhausen nicht verschont
1634 besiegte die kaiserliche Armee die württembergische Landmiliz, danach zog sie brennend und mordend durch das Land. Calw wurde niedergebrannt, unzählige andere Flecken und Dörfer, so auch Ebhausen, wurden ein Raub der Flammen. Die fünf Widum – Häuser (zum Kirchengut gehörende Häuser einschließlich dem Pfarrhaus) brannten ab. Auch das Rathaus und die umliegenden Häuser wurden nicht verschont, sodass der alte Ortskern um Rathaus und Kirche nahezu völlig vernichtet war.
Feuer durch Unachtsamkeit
Im Jahr 1663 wurde ein stattliches Wohnhaus in der Nähe der Kirche ein Raub der Flammen. Der damalige Schultheiß klagte, dass dieser Brand durch Unachtsamkeit im Umgang mit einer brennenden Tabakspfeife „schon zu 4. Mal angezündet worden sei“.
Seit wann gibt es ein geregeltes Feuerlöschwesen?
Man weiß, dass es bereits im alten Ägypten ein geregeltes Feuerlöschwesen gab. Auch im antiken Rom gab es während der Kaiserzeit eine Art Feuerlöschtruppe. Im mittelalterlichen Deutschland wurde ein Schadensfeuer nach dem selbstverständlichen ungeschriebenen Gesetz bekämpft: Einer für alle, alle für einen.
Folge 2 - Löschwesen in früherer Zeit
Quellen: Fr. Heinz Schmidt, Feuersnot und Feuerwehr, zur Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Ebhausen Aufsatz anlässlich des 90 – jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr 1965 mit Fahnenweihe und Kreisfeuerwehrtag 17.07. - 19.07.1965
Wer hat das Feuer bemerkt und davor gewarnt?
In den nächtlichen Straßen und Gassen gab es keine Straßenbeleuchtung. Es war die Aufgabe des Nachtwächters, auf Anzeichen einer drohenden Feuergefahr zu achten und die Einwohner immer wieder zur Achtsamkeit und Vorsicht zu mahnen: „Bewahrt das Feuer und das Licht, dass niemand kein Schad' geschicht“. Außer ihm hatte der Wächter auf dem Kirch– oder Stadtturm die gleiche Aufgabe.
Früher gab es keine Sirenen – wie wurde die Bevölkerung alarmiert?
Wenn ein Feuer bemerkt wurde, dann wurde Feueralarm gegeben: Die Kirchenglocken läuteten, es gab Hornsignale vom Turmwächter oder auch vom Nachtwächter. Durch die Gassen schallte der Hilferuf: „Feurio – Feurio“! Dazu mussten „Feuerreiter“ etwa bei einem Großbrand in die Nachbarorte reiten, um von dort weitere Hilfe herbeizuholen.
Und wer hat das Feuer gelöscht?
Jeder Einwohner war verpflichtet, unverzüglich zur Brandstätte zu eilen und nach seinen Kräften beim Löschen mitzuhelfen. Lange Ketten von Helfern wurden gebildet, die in fieberhafter Eile die meist ledernen Feuereimer mit dem Löschwasser von Hand zu Hand weitergaben.
Woher kam das Löschwasser?
Es wurde aus einem nahen Bachlauf, aus einem Teich, der zu Löschzwecken angelegt wurde oder aus einem Brunnen im Ort entnommen. Man kann sich vorstellen, dass das eine mühselige Angelegenheit war. Dazu kam der Druck, das Feuer unter Kontrolle zu bringen.
Der Hirschbrunnen wird gebaut
Vor 200 Jahren war der Ortskern im oberen Ort noch überschaubar und der Marktbrunnen beim Rathaus konnte wohl so manchen Brand löschen. Aber wie war das im Umfeld? Damals gehörte der Hirsch (heutiges Haus Pfeifle) nicht zum Ortskern, sondern lag außerhalb des ehemaligen Wöllhauser Tores. Diese Dorfgrenze verlief zwischen dem ehemaligen Haus Ziefle (heute Gebäude Kreissparkasse) und der Schmiede Feuerbacher. Das Gasthaus Hirsch war außerhalb, die Bewohner mussten ihr Wasser vom Marktbrunnen holen. Das war ein weiter Weg und bei einem möglichen Feueralarm eine gefährliche Situation. Daher stellten die Bewohner in der Gegend um den Hirsch den Antrag, von dem Wasser des Marktbrunnens durch ein Rohr einen Nebenbrunnen anlegen zu lassen. Die Obrigkeit ließ sich Zeit – wer sollte es bezahlen? Doch der Nebenbrunnen wurde vor dem Gasthaus Hirsch gebaut und später auf die gegenüberliegende Straßenseite verlegt. Dort ist er als Hirschbrunnen heute noch in Betrieb.
Folge 3 - Die Feuerwehr in Ebhausen wird gegründet
Quellen: Fr. Heinz Schmidt, Feuersnot und Feuerwehr, zur Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Ebhausen Aufsatz anlässlich des 90 – jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr 1965 mit Fahnenweihe und Kreisfeuerwehrtag 17.07. - 19.07.1965, M. Eichinger, 75 Jahre im Dienste des Nächsten, Artikel im Schwarzwald Echo Altensteig vom 17.05.1950
Die selbstverständliche Nachbarschaftshilfe im Brandfall wird organisiert - Feuerwehren werden im ganzen Land gegründet
Um 1850 entstanden die ersten freiwilligen Feuerwehren auf vereinsmäßiger Grundlage, zuerst in den Städten und größeren Gemeinden, später in den Dörfern.
Der Gedanke der Hilfsbereitschaft in Gefahr und Not war in dieser Zeit bemerkenswert. So wurde nach der Schlacht bei Solferino 1859 (Stadt in Norditalien) das Rote Kreuz gegründet. Die Einsatzfahrzeuge des Roten Kreuzes sind heute bei Brandfällen unverzichtbare Begleiter.
Die ersten Feuerwehren im Nagoldtal
Zahlreiche Brände im Nagoldtal, so die Großbrände in Nagold 1850 und 1855 führten zur Gründung von Feuerwehren. 1862 bestand in Nagold eine Freiwillige Feuerwehr mit 90 Mitgliedern, in Altensteig eine mit 25 Mitgliedern. Die größeren Gemeinden hatten noch keine Feuerwehr, waren aber mit guten Feuerspritzen neuester Bauart ausgerüstet. Die kleinen Gemeinden waren auf Tragespritzen, Löschgeräte, Feuerleitern und anderes angewiesen.
1875 wird die Freiwillige Feuerwehr Ebhausen gegründet
Eigene Notstände und das selbstverständliche Bedürfnis der nachbarschaftlichen Hilfeleistung führten dann dazu, dass 1875 auch in Ebhausen die Gründung einer organisierten Feuerwehr vollzogen wurde. Sie kam nicht zuletzt auf die Initiative des damaligen Schultheißen Riethmüller zustande.
Die Feuerwehr Ebhausen ist gut ausgestattet
1889 besaß sie neben einer damals hochmodernen vierrädrigen, zweistrahligen Saug – und Druckfeuerspritze mit 80 Metern Druckschläuchen noch eine ältere vierrädrige Stoßspritze ohne Windkessel, welche aus dem Jahre 1793 stammt. Dazu kam noch eine ältere Tragspritze.
Die Gesamtstärke der Feuerwehr-Mannschaft wird 1889 mit 138 Mann angegeben. Dazu kommen noch Feuerboten, Sturmläuter, Laternenträger, Wasserführer und Bachschweller (Anmerkung: Wer könnte diesen Begriff erklären?)
Wie wurde in Ebhausen Feueralarm gegeben?
Im Brandfall wurde durch ununterbrochenes Läuten der Turmglocken bis zum Eintreffen der Feuerwehr auf dem Brandplatz und durch das Hornsignal des Hornisten Alarm gegeben.
Und wenn es in einem Nachbarort brannte?
Dann wurden neben dem Feuersignal des Hornisten die Turmglocken mit kurzen Unterbrechungen geläutet. Feuerreiter, die vom Gemeinderat bestimmt wurden, hatten in festgelegter Reihenfolge die Nachbarorte Ebershardt, Mindersbach, Rotfelden, Walddorf und Altensteig zu alarmieren. Dafür bekamen sie einen ordentlichen Rittlohn je Pferd und Kilometer hin und zurück je fünfzig Pfennig.
Aber es war selbstverständlich, dass bei einem Brand alle übrigen Bewohner, die nicht Mitglied bei der Feuerwehr waren, zur Hilfeleistung verpflichtet waren.
Folge 4 - Wie kommt das Wasser zu den Feuerspritzen?
Quellen: Fr. Heinz Schmidt, Feuersnot und Feuerwehr, zur Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Ebhausen. Aufsatz anlässlich des 90–jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr 1965 mit Fahnenweihe und Kreisfeuerwehrtag M. Eichinger, 75 Jahre im Dienste des Nächsten, Artikel im Schwarzwald Echo Altensteig vom 17.05.1950. Dussel, Ebhausen, Geschichte und Gegenwart der Nagoldtal - Gemeinde
Die neugegründete Feuerwehr war gut mit Spritzen ausgestattet – aber wie kam das Wasser zu den Spritzen?
Ob es 1875 bereits eine Wasserleitung in Ebhausen gab, ist nicht zu ermitteln. Es gab wohl für einige Häuser fließend Wasser, aber nicht für alle. Das kam erst viel später, 1903.
Im Brandfall waren die Brunnen und die Nagold die wichtigsten Wasserquellen. Auch die neu gegründete Feuerwehr war auf freiwillige Helfer bei der Brandbekämpfung angewiesen. Kübel, Butten und Schapfen wanderten von Hand zu Hand, in vielen Fällen waren es Frauen und Mädchen, welche das Wasser zum Brandherd brachten.
Das Wasser der Brunnen reichte zum Feuerlöschen nicht immer aus
Im oberen Ort gab es den Rathausbrunnen, den Hirschbrunnen und das Bronngassenbrünnele, in Wöllhausen den Brunnen am Wöllhauser Platz und den Ziegelbrunnen. Die Brunnen im oberen Ort waren nicht sehr ergiebig, daher musste im Brandfall Wasser aus der Nagold herangeholt werden. Das geschah zum einen mit Butten, zum anderen mit Fuhrwerken, welche den steilen Breiten Weg das Wasser hinauf transportieren mussten.
Nachbarschaftshilfe der Feuerwehr in Nagold und Monhardt
Bei dem Brand 1878 in Nagold und 1879 in Monhardt leistete die Feuerwehr Ebhausen wertvolle Hilfe. Die dabei gemachten Erfahrungen führten dazu, dass die Gemeinde weitere Butten und Schapfen anschaffen musste, um der neuen Stoßkraft–Spritze mehr Wasser zuführen zu können.
Ebhausen vergrößert sich
Die Gemeinde vergrößerte sich zusehends. Wohnhaus-Neubauten und kleinere Handwerksbetriebe entstanden, die ersten Anfänge der späteren Industrie begannen.
Die Stromversorgung auch im oberen Ort 1902 und der Bau einer Wasserleitung für alle Häuser 1903 brachten den Fortschritt nach Ebhausen. Mit dem Bau der Wasserleitung wurde an die Legung von Hydranten gedacht. Dieser Plan wurde bald umgesetzt. Das war wohl der bedeutendste Fortschritt im Feuerlöschwesen in Ebhausen. Drei Hydranten-Karren wurden angeschafft, so konnten die einzelnen Hydranten miteinander verbunden und ein guter Feuerschutz gewährleistet werden.
Folge 5 - Wie kommt das Wasser zu den Feuerspritzen?
Quelle: M. Eichinger, 75 Jahre im Dienste des Nächsten, Artikel im Schwarzwald Echo Altensteig vom 17.05.1950
Die Feuerwehr wird zur Freiwilligen Feuerwehr Ebhausen
Im Jahre 1907 wurde die Feuerwehr in eine Freiwillige Feuerwehr Ebhausen umbenannt. Das hatte Auswirkungen auf die weitere Entwicklung. Der Verwaltungsrat und der Mannschaftsstand wurden wesentlich erweitert. Zu gleicher Zeit bildete sich auch eine Wachmannschaft, die zum Teil mit Gewehren ausgestattet war. Wichtige Beschlüsse fasste die Generalversammlung im Januar 1908. Unter anderem wurde ein Hydranten-Wagen im Gasthaus zur Traube untergebracht sowie die Verbesserung der Alarmierung durch Trommelsignal eingeführt. Für die Brandhilfe bei auswärtigen Bränden schaffte die Gemeinde zwei Mannschaftswagen an. Feuermeldestellen wurden im oberen und unteren Ort errichtet.
Der erste Weltkrieg hat Folgen
Beim Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde der größte Teil der Feuerwehrleute eingezogen. Man musste auf die „Alten“ zurückgreifen, um wenigstens teilweise das Löschwesen aufrecht zu erhalten. Von den zurückgekehrten Männern meldeten sich nur wenige zur Feuerwehr, sodass es eine bestimmte Zeit dauerte, bis die Wehr wieder ihre Sollstärke erreichte.
Nach dem Krieg kam der technische Fortschritt
Bei der Generalversammlung im März 1922 wurde beschlossen, vor allem die jüngeren Mannschaften mit dem Rauchschutzgerät vertraut zu machen. Der Feuerwehr stand damals Kommandant Pfeifle vor. Dann folgte die schwere Zeit der Inflation. Doch die Gemeinde beschaffte trotzdem eine mechanische Leiter, welche 4 200 000 Mark kostete.
1925: 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Ebhausen
50 Jahre des Auf–und Ausbaus der Feuerwehr lagen zurück. Trotz mancher Rückschläge konnte man feststellen, dass mit viel gutem Willen und Idealismus und dank der ständigen Unterstützung einer einsichtigen Gemeindeverwaltung die Freiwillige Feuerwehr zu einem schlagfertigen Instrument in Ebhausen geworden ist.
50-jährige Jubiläumsfeier
Die Jubiläumsfeier im Juli 1925 war verbunden mit dem Bezirksfeuerwehrtag. Unter stärkster Teilnahme der Feuerwehren von nah und fern und unter Mitwirkung der ganzen Einwohnerschaft wurde dieser Tag zu einem besonderen Erlebnis. Erstmals beteiligten sich dabei auch die Motorspritzen von Nagold und Freudenstadt und lieferten den besten
Beweis der Fortschrittlichkeit im gesamten Feuerwehrwesen.
Folge 6 - 1875 -1925 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Ebhausen
Quellen: Dr. Fr. Heinz Schmidt,Feuersnot und Feuerwehr, zur Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Ebhausen. Aufsatz anlässlich des 90–jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr 1965 mit Fahnenweihe und Kreisfeuerwehrtag; M. Eichinger, 75 Jahre im Dienste des Nächsten, Artikel im Schwarzwald Echo Altensteig vom 17.05.1950.
Rückblick in alte Zeiten
Beim 50-jährigen Jubiläum wurde ein Angriff der alten Feuerwehr aus dem Gründungsjahr vorgeführt. „Man sah sich in die alten Zeiten versetzt, als man die alte, aber immer noch leistungsfähige Feuerspritze mit den für den Ernstfall allerdings zu schmucken Wasserträgerinnen, die Buttenträger und Wasserschöpfer stürmisch anrücken und in Tätigkeit sah“ (Auszug aus der damaligen Tageszeitung). In den Akten der Ebhauser Feuerwehr gibt es von diesem Fest noch Fotografien der Mannschaft, vom Musikzug, vom Fahnenträger Eitelbuß und von Peter Kummer, der hoch zu Ross in Heroldstracht den Festzug anführte.
Die Feuerwehr pflegt ein gutes Verhältnis zu den Vereinen im Ort
Die nächsten Jahre galten in erster Linie der weiteren Ausbildung an den verschiedensten Geräten, um möglichst den Forderungen nach immer stärkerer Schlagfertigkeit gerecht zu werden. In den früheren Protokollen wird die Hervorhebung der Kameradschaft innerhalb der Wehr aufgeführt, aber auch darüber hinaus wird mit den anderen Vereinen im Ort ein gutes Einvernehmen gepflegt. So wurde z.B. im Jahre 1929 dem Turnverein für die Erweiterung des Sportplatzes ein unverzinsliches Darlehen gegeben. Der Sportplatz stand auch der Feuerwehr zu Übungszwecken zur Verfügung.
Im gleichen Jahr wurde auch ein Sauerstoffapparat angeschafft. Mit der Reichsbahn schloss man einen Vertrag ab, der eine Hilfeleistung der Feuerwehr bei einem Unglücksfall auf der Strecke zwischen Rohrdorf und Berneck vorsah.
Vergeblicher Brandeinsatz
Ein ernster Brandfall ereignete sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag, 23. Februar 1930, als das Doppelwohnhaus des Schreiners und Landwirts Friedrich Dengler und des Landwirts Kübler in hellen Flammen stand. Alle Mühe der Feuerwehr war vergebens. In kürzester Zeit war das Gebäude bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
Ausbildung zum Einheits–Feuerwehrmann
1931 gibt es eine neue Feuerlösch-Bestimmung, welche die Ausbildung zum Einheits–Feuerwehrmann vorsieht. Von da an werden die Übungen ganz nach dieser Vorschrift ausgeführt. 1932 werden Rauchmasken angeschafft, die notwendigen Übungen dazu geschehen im Rahmen der allgemeinen Ausbildung zum Einheits–Feuerwehrmann.
Die wirtschaftliche Entwicklung von Ebhausen macht Fortschritte - die Feuerwehr muss mithalten
Um mit dieser Entwicklung Schritt halten zu können, musste die Feuerwehr modernisiert werden. Damit verbunden waren auch die gestiegenen Anforderungen an jeden einzelnen Feuerwehrmann. Im Jahr 1934 ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Die Gemeinde genehmigte die Anschaffung einer Kleinmotorspritze, die bei der Vorführung gleich die in sie gesetzten Erwartungen voll und ganz erfüllte.
Folge 7 - Die Feuerwehr stellt sich den Anforderungen der Zeit
Quellen: Fr. Heinz Schmidt, Feuersnot und Feuerwehr, zur Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Ebhausen 1965; M. Eichinger, 75 Jahre im Dienste des Nächsten, Artikel im Schwarzwald Echo Altensteig vom 17.05.1950.
August 1935: 60jähriges Jubiläum der Feuerwehr
Verbunden mit dem Kreisfeuerwehrtag feierte Ebhausen das 60–jährige Jubiläum der Feuerwehr. An diesem Tag trug Ebhausen wohl reichen Flaggenschmuck – zu Ehren der zahlreichen Gäste, die aus dem ganzen Kreisgebiet kamen.
Das neue Feuerwehrmagazin wird gebaut
1937 wurde vom damaligen Bürgermeister Mutz der Bau eines neuen Feuerwehrmagazins bekannt gegeben. Es sollte aber über ein Jahr dauern, bis mit dem Bau begonnen werden konnte. Erst im Januar 1939 war der Rohbau fertig, und als es eingeweiht werden sollte, kam der Krieg. In Anbetracht dieses Umstandes verzichtete man auf jegliche Einweihungsfeierlichkeiten.
Ein Rüstungsbetrieb kommt nach Ebhausen – die Feuerwehr steht vor neuen Herausforderungen
Mit der Dauer des Krieges, seinen Härten und Opfern stieg auch die verantwortungsvolle Arbeit der verbliebenen Feuerwehrleute. Durch die Verlagerung der Firma Klemm mit der Flugzeugmontage stieg die Gefahr von Fliegerangriffen. So wurde es notwendig, eine weitere Motorspritze anzuschaffen.
Wasser ist schlimmer als Feuer?
Nicht nur bei Feuer, auch bei Hochwasserkatastrophen kam die Feuerwehr zum Einsatz. Schneeschmelze und Unwetter ließen die sonst friedliche Nagold und die zufließenden Bäche fast alljährlich über die Ufer treten. Stets war Hilfe nötig, zu der die Feuerwehr immer einsatzbereit war. 1824, als Ebhausen noch keine Feuerwehr hatte, wurden durch ein das ganze Tal überflutendes Hochwasser allein in Ebhausen fünf Häuser und die damals schon steinerne Brücke weggerissen.
Hochwasserkatastrophe 1947
In den letzten Tagen des Dezembers 1947 setzte durch einen plötzlichen Temperaturumschwung die Schneeschmelze ein und anhaltender wolkenbruchartiger Regen überschwemmte das ganze Nagoldtal meterhoch. Die Erle stand unter Wasser, die Eisenbahn war überflutet, das “Zügle“ konnte nicht mehr fahren, Häuser mussten abgestützt werden und die Bewohner teilweise aus dem Bühnenraum mit Leitern gerettet werden. Die Feuerwehr war vom 28. Dezember bis zum 2. Januar im Dauereinsatz. Hier wurde von jedem Feuerwehrmann Übermenschliches geleistet. Viele standen wie auch die Hilfskräfte bewusst oder unbewusst in Lebensgefahr. Der Leitsatz der Feuerwehr Einer für alle, alle für einen wurde hier eindrücklich ausgeführt.
Folge 8 - Zahlreiche Jubiläumsfeiern würdigen die Arbeit der Feuerwehr
Quellen: Fr. Heinz Schmidt, Feuersnot und Feuerwehr, zur Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Ebhausen; Schwarzwälder Bote März 2000 und Juni 2000
Mai 1950 die Feuerwehr feiert das 75-jährige Jubiläum
Erstmals nach dem Krieg fand wieder ein Bezirks-Feuerwehrtag statt, bei dem die Feuerwehr Ebhausen Gastgeber war und ihr 75-jähriges Jubiläum feierte. Der Tag begann morgens um 6:30 Uhr mit der Tagwache des Musikvereins, tagsüber gab es Schauübungen mit den unterschiedlichsten Löschgeräten, der Festzug führte durch den ganzen Ort, es gab die verschiedensten Wettkämpfe und abends dann ein Festbankett im „Waldhorn“.
1965: 90 Jahre Freiwillige Feuerwehr mit Fahnenweihe und Kreisfeuerwehrtag
Die Kriegszeiten waren längst vergessen, das Land erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung von großer Bedeutung. Das wirkte sich auch auf die Feuerwehr aus. Sie bekam 1962 ein neues, modern ausgerüstetes Löschfahrzeug LF 8 und war damit auf dem neuesten Stand der Ausrüstung. Das 90–jährige Jubiläum im Jahre 1965 wurde entsprechend gefeiert.
Die Gemeindereform hat Auswirkungen auf die Feuerwehr
Nach der Gemeindereform wurden auch die Feuerwehren zur Feuerwehr Ebhausen zusammengeschlossen. Wenden, Ebershardt, Rotfelden und Ebhausen wurden 1975 zur Freiwilligen Feuerwehr Ebhausen. Alle Abteilungen blieben weitgehend selbstständig und haben ihren eigenen Abteilungskommandanten, der Hauptkommandant ist für alle zuständig.
125-jährige Jubiläumsfeier Im Jahr 2000
Dieses Jubiläum wurde im März mit einem großen Festakt in der Gemeindehalle gefeiert. An diesem Tag war die ganze Prominenz des Kreises versammelt. Im Juni 2000 wurde eine Hauptübung vorgeführt, angenommen wurde ein Dachstuhlbrand in der alten Schwane. Das Wochenende war dann dem Feiern und gemütlichen Beisammensein vorbehalten.
Die Feuerwehr war inzwischen gut ausgerüstet, zwei Tanklöschfahrzeuge (TLF) 16/23 und das bereits 1962 angeschaffte Löschfahrzeug (TL) 8 stehen zur Verfügung. Im April 2015 wurde ein weiteres Fahrzeug, das GW–L2 übergeben.
2009 ein neues Feuerwehrgebäude wird eingeweiht
Im alten Gerätehaus werden die Sanitärräume saniert, der Feuerwehr steht nun ein angemessenes Gebäude zur Verfügung.
Auch Frauen gehören zur Feuerwehr, sie stellen inzwischen ein Fünftel der Aktiven.
Seit Corona stellt die Feuerwehr in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde an Ostern ein flackerndes Osterkreuz am Fackelplatz auf.