Vorbemerkung
Macht man heute einen Spaziergang am Stuhlberg oder Killberg, dann kommt man nur an wenigen Obstgrundstücken vorbei. Viele Obstbäume sind nicht mehr fachgerecht geschnitten, manche bieten dem Specht eine willkommene Nisthöhle. Einige Bäume sind überaltert und nicht mehr im vollen Ertrag.
Das war noch vor etwa sechzig Jahren anders. Damals waren Obstwiesen ein wichtiger Bestandteil für die Selbstversorgung, die vor allem in Kriegszeiten das Überleben sicherten.
Anmerkung der Redaktion: Vielen Dank an Christel Hellwig für diese tolle Zusammenstellung
Folge 1 - Streuobstwiesen prägten die Landschaft rund um die Dörfer
Was versteht man unter Streuobstwiesen?
Streuobstwiesen sind im Gegensatz zu Obstplantagen eine Form des Obstanbaus, bei denen die meist hochstämmigen Obstbäume "verstreut" in der Landschaft stehen. Auf ihnen wird unterschiedliches Obst angebaut wie Äpfel, Birnen, Kirschen, Zwetschgen, Pflaumen und Walnüsse.
Streuobstwiesen prägten die Landschaft
Im Lagerbuch von 1862 heißt es: „Die Obstzucht beschränkt sich auf die zunächst um den Ort gelegenen Baumgüter, in denen vorzugsweise späte Mostsorten und Zwetschgen gezogen werden.“
Einer der ältesten Obstgärten dürfte der Pfarrgarten sein, in dem seit mindestens 300 Jahren Obst angebaut wird.
Streuobstwiesen lieferten willkommene Nahrungs- und Genussmittel
Streuobstwiesen mit Hochstämmen von Apfel- und Birnbäumen wurden angepflanzt, um den Bedarf an Mostobst, Lagerobst und Obst zum Brennen von Schnaps zu decken.
Zwetschgen- und Birnenbäume lieferten Dörrobst, das im Winter als Vitamin- und Mineralstoffspender zu Kompott verarbeitet wurde. Das Schnitzbrot, hergestellt aus gedörrten Zwetschgen und Birnen, ist heute noch als eine typisch schwäbische weihnachtliche Spezialität gefragt.
Der Übername der Ebhauser ist „Schnitzhäfa“, ein Hinweis darauf, dass Obst in Ebhausen seit langem angebaut und gedörrt wird.
Beliebte Apfelsorten Anfang des letzten Jahrhunderts waren Bonapfel, Goldparmäne, Gewürzluiken, Gravensteiner, Klarapfel, Kurzstiel, Blutstreifling und verschiedene Sorten von Renetten.
Hohenheim fördert den Obstbau
König Wilhelm I (er regierte von 1816 - 1864) war ein großer Förderer der Landwirtschaft.
Er gründete 1818 die Landwirtschaftliche Versuchsanstalt in Hohenheim, aus der später die Universität Hohenheim hervorging. Auch das landwirtschaftliche Fest in Cannstatt fand 1818 auf seine Initiative zum ersten Mal statt, heute bekannt als das Cannstatter Volksfest.
Gefördert wurde der Obstbau Mitte des 19. Jahrhunderts durch die großzügige Bereitstellung von Obstbäumen aus den landeseigenen Baumschulen an der Solitude und später in der Landwirtschaftsschule in Hohenheim. Bald wurde deutlich, dass für den Anbau von Streuobstwiesen fachliche Kenntnisse notwendig waren. So wurde Württemberg Vorreiter für die Ausbildung von Baumwarten, die anfangs in Hohenheim durchgeführt wurden.
Quellen:
Bilder: Gertrud Schmidt
Folge 2 - Der Streuobstbau erlebte vor hundert Jahren eine Blütezeit
Die Berichte können nur einen kleinen Ausschnitt aus der damaligen Zeit wiedergeben. Sicher haben einige noch viele Erinnerungen an diese Zeit und könnten so manches ergänzen.
Die Pflege der Obstbäume erfordert fachliche Kenntnisse
Der Obstbau fand Mitte des 19. Jahrhunderts auf das Betreiben von König Wilhelm I eine große Verbreitung. Doch bald wurde deutlich, dass die Bäume fachgerecht geschnitten werden mussten, um einen Ertrag zu bringen. Dazu waren Kenntnisse notwendig, die im damaligen bäuerlichen Leben unbekannt waren. So wurde Württemberg Vorreiter für die Ausbildung von Baumwarten, die anfangs in Hohenheim durchgeführt wurden.
Familie Handte - eine Baumwartsdynastie
Johann Georg Handte lebte von 1845 bis 1903 und hat den Beruf als Baumwart wohl von seinem Schwiegervater, der sich Baumzüchter nannte, übernommen.
Sein Sohn Johann Georg Handte war Landwirt und Gemeindebaumwart. Er starb 1965 im Alter von 86 Jahren. Ihm oblag die Pflege der zahlreichen Obstbäume, welche zu Beginn des 20. Jahrhunderts entlang der Straßen angepflanzt wurden.
Sein Sohn Wilhelm Handte arbeitete nach der Rückkehr aus dem Krieg ebenfalls als Baumwart.
Der Obstbau - ein Hobby von Schultheiß David Dengler
H.Bubser schreibt über ihn:
„David Dengler förderte in seiner 36jährigen Amtszeit (1888 - 1924) vor allem den Obstbau. Entlang der Mindersbacher- und Walddorfer Straße pflanzte die Gemeinde Apfel- und Birnbäume, deren Ertrag jährlich versteigert wurde. Mit Zunahme des Straßenverkehrs wurden abgängige Bäume jedoch nicht mehr ersetzt.
In den dreißiger Jahren schaffte die Gemeinde eine eigene Baumspritze an und führte flächendeckend Blütenspritzungen durch. Gegen Schädlinge begann man, die Baustämme abzukratzen, zu kalken und Leimringe anzulegen. Der Baumbestand wurde kontrolliert und abgängige Bäume ausgesondert. Diese Maßnahmen wurden gegen Kriegsende eingestellt.“
Die erste Rebanlage in Ebhausen
„In seinem Steinbruch legte David Dengler eine Rebanlage mit einer amerikanischen Traubensorte an, die auch in dieser Region gedieh. Seinem Beispiel folgend wurden an verschiedenen südlichen Häuserfassaden ebenfalls Rebstöcke gezogen. Leider mussten alle Rebstöcke aus Sorge vor Schädlingen schon vor dem Krieg vernichtet werden.“
Quellen:
Maria Noack, Mein Heimatort Ebhausen
Hans Bubser, (1932 - 2012) Aus meiner Kindheit und frühen Jugend
Bilder: Gertrud Schmidt
Folge 3 - Woher kommt der Name 'Schnitzhäfa'?
Auf den Streuobstwiesen waren viele Obstsorten vertreten
Bürgermeister David Dengler ließ bekanntlich entlang der Mindersbacher - und Walddorfer Straße Apfel- und Birnbäume pflanzen, deren Ertrag jährlich versteigert wurde. Das kam den Familien zu Gute, die keine eigenen Grundstücke hatten. Aber auf Grund der Realteilung beim Vererben gab es doch einige auch kleinere Wiesen, die sich für den Streuobstbau eigneten. Darauf wurden dann Äpfel, Zwetschgen, Kirschen, Nussbäume und Birnen angepflanzt.
Edelobst wird in den Hausgärten immer beliebter
Zunehmend wurden nach dem Krieg auch in den Hausgärten Halb- und Niedrigstämme angepflanzt. Kirschen, Pflaumen, Mirabellen und Pfirsiche fanden dankbare Abnehmer. Hinzu kam der Anbau von Beeren wie Johannisbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren und Erdbeeren.
Woher kommt der Name "Schnitzhäfa"?
Zwetschgen und Birnen lieferten Dörrobst, welches als Vitaminspender für das ganze Jahr gefragt war, aber vor allem in der Weihnachtszeit für das Schnitzbrot gebraucht wurde.
Hans Bubser schreibt:
„Über den Backöfen wurde im Herbst das Dörrobst getrocknet. Apfel - und Birnenschnitze sowie die süßen Zwetschgen waren ganz wichtig. Damals kam keine einzige Zwetschge um. Jeder benötigte einen großen Vorrat. Dieser wurde auf dem Dachboden in Säcken aufgehängt.
Dörrobst in der Brühe war einstmals das einzige Süßmittel (außer Honig). Deshalb stand auf dem Küchenherd ständig ein Kessel mit Schnitz in der Brühe. Wenn die Leute ihren Haferbrei aßen, wurde darüber ein Schöpfer 'Schnitz in der Brühe' gegossen. Einmal - so die Legende - sei es vorgekommen, dass der Hafen auf dem Herd eines alten Weibes im Laufe der Zeit so verkrustet war, dass nur noch ein einziger Schnitz hineingepasst habe. Darum werden die Ebhauser bis auf den heutigen Tag 'Schnitzhäfen' genannt“
Quellen:
Maria Noack, Mein Heimatort Ebhausen
Hans Bubser, (1932 - 2012) Aus meiner Kindheit und frühen Jugend
Folge 4 - Höchste Zeit für den Obstbaumschnitt
Obstbäume wollen gepflegt sein
Schon bei der Pflanzung eines Obstbaumes sollte man an die spätere Pflege denken. Wählt man einen Hochstamm, der im ausgewachsenen Zustand immerhin zwischen sechs und acht Meter hoch wird, dann muss man schon körperlich sehr fit sein, um in dieser Höhe noch Äste absägen zu können. Da sind Halbstämme schon etwas besser zu bewältigen, wenn sie geschnitten werden müssen.
Aber ob Hochstamm oder Halbstamm, eine Baumscheibe für die Nährstoffversorgung und ein Verbiss - Schutz gegen die hungrigen Hasen ist angebracht. Ebenso ist ein Pfahl nötig, an dem das junge Bäumchen angebunden wird, um dem Wind Widerstand leisten zu können. Nach der Pflanzung erfolgt der erste Schnitt, damit sich eine stabile und lichte Krone entwickeln kann.
Winterschnitt und Sommerschnitt
Am Winterende ist die beste Zeit für den Winterschnitt. Er sollte erfolgen, bevor die Brutzeit der Vögel beginnt, da diese gerne in Obstbäumen nisten und dabei nicht gestört werden sollen. Wird ein brütendes Vogelpaar gestört, verlässt es das Nest und die Jungen müssen elend verhungern.
Für den Schnitt ist ein geschultes Auge notwendig: Welche Äste wachsen nach innen und behindern die ausreichende Besonnung der Früchte? Das ist für die Reifung der Früchte wichtig. Welche Zweige müssen gekürzt oder entfernt werden?
Das Schneiden regt die neue Triebbildung an und verlängert dadurch die gesamte Lebensdauer des Baumes. Ebenso wird der Ertrag erhöht.
Beim Sommerschnitt werden unter anderem die Äste und Zweige geschnitten, die nicht ausgetrieben haben oder die zahlreichen sogenannten "Wassertriebe". Kirschbäume werden idealerweise im Sommer geschnitten, rationell ist es, dabei die Äste zur Ernte abzusägen.
Das richtige Werkzeug hilft beim Schneiden
Früher hatte man eine einfache Schere und eine kleine Handsäge zum Schneiden der damals üblichen Hochstämme. Heute erleichtern komfortable Werkzeuge den Schnitt. Angefangen von der Teleskopsäge für die hohen Äste bis zur Akku-Säge gibt es viele Möglichkeiten, die anspruchsvolle Arbeit des Baumschnitts zu erledigen.
Abgeschnittene Äste und Zweige wurden früher zu Holzbüscheln gebunden
Die anfallenden Äste und Zweige wurden in etwa fünfzig cm lange Stücke geschnitten und zu Büscheln gebunden. Sie waren früher eine willkommene Hilfe beim Anfeuern des Herdes. Sie wurden aber auch in größeren Mengen gebraucht, um den Ofen im Backhaus anzufeuern zum Brot backen.
Heutzutage backen nur noch wenige Familien im Backhaus, der Bedarf an Büscheln hält sich in Grenzen. Wenn allerdings Vereine ein Backhausfest veranstalten und Zwiebelkuchen und Brot backen, dann werden große Mengen an Reisigbüscheln gebraucht.
Doch heute landen die meisten Zweige und Äste auf der Deponie.
Wiesen müssen gemäht werden
Da früher häufig Kühe im Stall standen, war das Gras unter den Obstbäumen ein willkommenes Viehfutter. Das ist heute nicht mehr der Fall. Weil die Obstwiesen nicht mehr gedüngt werden, entwickeln sich im Laufe der Jahre Magerwiesen mit vielen unterschiedlichen Blütenpflanzen wie Margeriten, Salbei, Esparsette, Rotklee und andere. Dadurch werden diese Wiesen zu wertvollen Lebensräumen für unterschiedliche Insekten. Trotzdem sollten sie zweimal im Jahr gemäht werden, um die Vermehrung der Pflanzen zu sichern.
Quellen:
Bilder: Peter Eisele
Folge 5 - Obst- und Gartenbauverein
Die Anfänge des Obst- und Gartenbauvereins Ebhausen
Die Anfänge des Obst - und Gartenbauvereins liegen im Dunkeln, es muss vor 1970 einen Vorgängerverein gegeben haben, über den nichts Genaues bekannt ist. Der damalige Bürgermeister Hermann Maier wurde aktiv, und 1975 wurde im Gasthaus "Schwane" der Obst- und Gartenbauverein gegründet. Zum ersten Vorstand wurde Dr. Fritz Rippmann gewählt, Gartenfachmann Martin Michel zu seinem Stellvertreter. Der Verein fand regen Zulauf. Aus den 13 Gründungsmitgliedern wurden im Laufe von zwei Jahren über 50 Mitglieder.
Schnittkurse waren im Standardprogramm
Schnittkurse zur Pflege und Erhaltung der Streuobstwiesen wurden regelmäßig angeboten. Sie fanden Zulauf, denn zu dieser Zeit war der Streuobstbau noch verbreitet. Aber auch Blumenschmuckwettbewerbe für das Dorf wurden durchgeführt. Um das Vereinsleben zu fördern gab es gemeinsame Ausflüge. Im Winter wurden auch Vorträge zu Themen gehalten, die den Streuobstbau betrafen. Der Verein wuchs, 2015 stieg die Mitgliederzahl auf über hundert Personen an.
Bei der Landesgartenschau 2012 war der OGV ebenfalls mit von der Partie. Vorstand und Mitglieder betreuten 14 Tage lang den Stand des Landesverbandes für Obstbau, Garten und Landschaft (aus Dussel, Geschichte und Gegenwart der Nagold-Gemeinde).
Ingrid Krüger, Gisela Geißinger und Maxi Fischer berichten:
Der Stubengang - einst ein beliebtes Treffen
Das vierzehntägliche Treffen - der Stubengang - wurde von Hildegard Mast ins Leben gerufen. Der Stubengang wurde sehr gerne von den älteren Bewohnern Ebhausens angenommen. An diesen Nachmittagen wurde viel gesungen, Spiele gespielt und manche hatten ihr Strickzeug dabei.
Weitergeführt wurde das Treffen von unserer zweiten Vorständin Gisela Geißinger zusammen mit Maxi Fischer und Heidi Frasch. Auch wurden Fasching, Muttertag und der Jahreszeit entsprechende Feste gefeiert. Leider wurde der Kreis, altersbedingt und durch Tod, immer kleiner.
Der Verein löste sich auf
Leider konnte der Verein auf Grund der Altersstruktur nicht mehr weiterbestehen.
Bei der jährlichen Hauptversammlung am 07.11.2020 wurde die Auflösung des Vereins beschlossen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Verein 72 Mitglieder.
Bei der Auflösung bestand die Vorstandschaft aus folgenden Mitgliedern:
Erster Vorstand: Siegfried Wiedmaier (seine Vorgänger waren Dr. Rippmann, Herr Wick und Herr Mahlert)
Zweite Vorständin: Gisela Geißinger
Schriftführerin: Maxi Fischer
Kassiererin: Ingrid Krüger
Beisitzer: Rose Münzenmayer, Günter Rau, Heidi Frasch
Folge 6 - Most war einst ein Hausgetränk
Da Maria Noack immer wieder als Quelle genannt wird, soll an dieser Stelle berichtet werden, wie sie zu ihrem enormen Wissen gekommen ist.
Maria Noack, das lebende Geschichtsbuch von Ebhausen
Maria Noack (geb. 1927) ist eine leidenschaftliche Ahnenforscherin. Sie kennt sich im Sippenbuch der Gemeinde Ebhausen aus wie kaum jemand anderes.
Lange bevor es ein Heimatbuch gab, hat sie 2011 (Neuauflage 2014) für ihre Familie Interessantes aus der Geschichte Ebhausens zusammengestellt.
Grundlagen hierfür waren umfangreiche Recherchen im Rathaus-Archiv, im Archiv der Kirchengemeinde, im Internet, in der Oberamtsbeschreibung von Nagold 1862 sowie im alten Heimatbuch von Nagold.
Der Informationsaustausch mit damals noch lebenden Zeitzeugen war ebenfalls hilfreich.
Most war das Alltagsgetränk
Maria Noack:
„Für die Gründung des Hausstandes bekam jedes Brautpaar ein Mostfass und eine Krautstande. Das Mostfass durfte in keinem Keller fehlen, Most war ein Alltagsgetränk. Er wurde im Sutterkrug mit aufs Feld genommen. Der Sutterkrug war ein runder Krug aus Steingut, oben mit einer kleinen Öffnung, die mit einem Stopfen zugemacht wurde. Im Steinkrug blieb der Most lange kühl. Abends stand der graue Mostkrug mit dem bekannten Muster oder auch der gelbe Mostkrug mit braunen Streifen beim Vesper auf dem Tisch.“
Helga Senst:
„Wir Kinder bekamen nie Most zum Trinken. Die Erwachsenen sagten: 'Most macht dumm! Das ist nichts für Kinder!'“
Most ist gesund
Was die Bauern schon damals wussten, dass Most nämlich gesund ist und die Leistungsfähigkeit steigert, ist heute durch ernährungswissenschaftliche Studien belegt: Der leichte, spritzige Most ist ein wahres Wellnessgetränk, reich an Vitamin C, Kalium, Kalzium und Magnesium.
Und der Alkoholgehalt?
Mit nur 4 bis 8 Volumenprozent Alkohol reiht er sich vom Alkoholgehalt her zwischen Bier und Wein ein. Ein erfrischendes Mostschorle hat somit nicht mehr als 2-4 Vol. % Alkohol. Zum Vergleich: Bier hat etwa 5 Vol. % Alkohol, Wein zwischen 12 und 14 Volumenprozent
(Quelle: Internet)
Ein Blick in die Geschichte
In der Zeit von1850 bis etwa 1960 gehörte in Württemberg die Mostherstellung und das Mosttrinken zum Alltag. Heute spielt bei uns der Most keine bedeutende Rolle mehr.
Das war und ist in unseren Nachbarländern ganz anders.
Die Geschichte der Apfelsaftgewinnung geht bis in die Zeit vor etwa 400 Jahren vor Christus zurück. In Kleinasien (in der heutigen Türkei) gab es einen Volksstamm in Side, der das Auspressen von Äpfeln betrieb. Er ist natürlich längst ausgestorben, aber interessanterweise hat sich der Name "Side" in der heutigen Bezeichnung Cidre und Cider, beides alkoholische Apfelweingetränke, also Most im herkömmlichen Sinne, erhalten
(Quelle: Internet)
Most wird heute noch in Frankreich (Cidre) und England (Cider) getrunken
In Frankreich hat der Most eine Jahrhunderte lange Tradition. Er wird dort Cidre genannt und ist ein leichtes spritziges Sommergetränk mit 2 bis 5 % Alkoholgehalt. Er enthält Kohlensäure und wird auch als Flaschengärung in Sektflaschen erzeugt. Von Frankreich aus gelangte der Apfelanbau nach England und mit ihm die Kultur der Mosterzeugung. Dort wird der Most Cider genannt. Er ist herber und kräftiger im Geschmack und hat einen höheren Alkoholgehalt. In britischen Gaststätten gehört der Zapfhahn für Cider neben dem für Bier zur selbstverständlichen Einrichtung.
Im Rhein-Main-Gebiet um Frankfurt am Main wird vor allem der "Äppelwoi" getrunken, das ist vollständig vergorener Apfelwein.
(Quelle: Internet)
Folge 7 - Das Mostfass stand in jedem Keller
Anmerkung:
Die Berichte können nur einen kleinen Ausschnitt aus der damaligen Zeit wiedergeben. Sicher hat der eine oder die andere viele Erinnerungen an diese Zeit und könnte so manches ergänzen.
Da Hans Bubser immer wieder als Quelle genannt wird, soll an dieser Stelle kurz über ihn berichtet werden.
Hans Bubser (1932 - 2012), der Geschichtsforscher von Ebhausen
Bereits mit 12 Jahren hat Hans Bubser einen Schulaufsatz über die Geschichte von Ebhausen geschrieben. Die Leidenschaft für diese Themen hat ihn sein Leben lang begleitet, obwohl er beruflich einen ganz anderen Weg eingeschlagen hat.
Hans Bubser gründete 1958 seinen Fliesenfachbetrieb im elterlichen Haus in der Altensteiger Straße. Später kaufte er das Gelände der ehemaligen oberen Mühle am Ortsende von Ebhausen Richtung Altensteig, welches seit 1935 leer stand. Die alte Mühlenscheune wurde abgebrochen, und Hans Bubser zog 1968 in die neuen Geschäftsräume. Der Betrieb wird heute von seinem Sohn Heiner weitergeführt.
Hans Bubser berichtet:
Zum Mosten braucht man eine Obstmahlmühle und eine Obstpresse
„Ein Glücksfall für Ebhausen war die Firma Dengler in der Wöllhauser Straße. Wilhelm Dengler (1845-1903) war ein Erfindertalent. Neben Futterschneidmaschinen, Dreschmaschinen und anderem fertigte er auch Obstmahlmühlen und Obstpressen. Zur Herstellung der Sandsteinwalzen für die Obstmahlmühlen beschäftigte er eigens einen Steinmetz.
Auf seinem Firmenareal stellte er acht Obstpressen in verschiedenen Größen für die Bevölkerung auf. Im Herbst war eine Hektik, um den Most als tägliches Hausgetränk herzustellen. Jede Familie, die keine eigene Presse besaß war somit auf eine der Obstpressen der Firma Dengler angewiesen, um den Most für den eigenen Bedarf zu decken'“
Jahrzehnte später hat sich das Bild gewandelt
"Dengler"-Pressen standen auch in Privathäusern
In der Gärtnerei Dengler im Gässle stand eine eigene "Dengler"-Presse, auch bei Familie Mall in Wöllhausen wurde mit einer "Dengler"-Presse gemostet. Diese stand lange Zeit vor der Scheune, nachdem sie nicht mehr in Gebrauch war (Helga Senst).
"Dengler"-Pressen wurden auch nach außerhalb verkauft, so wurde der Gemeinde vor Jahren eine "Dengler"-Presse aus Oberjettingen angeboten.
Wer mit achtsamen Blick durch die Gartenstraße läuft, entdeckt bergseitig drei Häuser vor dem Fauserareal eine Mostpresse im Vorgarten. Diese wurde vor vierzig Jahren aus Unterhaugstett geholt und steht seither dort, ist aber sicher deutlich älter.
Gemostet wurde auch an anderen Stellen
Im unteren Ort wurde auch bei Handtes im Zinnweg Most gemacht. Der Kindergarten Stuhlberg durfte dort einmal im Jahr zuschauen, wie die Äpfel gepresst wurden und im mitgebrachten Joghurtbecher den frischen Apfelsaft probieren. Auch bei Kohlers im unteren Flecken, direkt an der Kurve, wurde Most gemacht.
Im oberen Ort konnte in der Küferei Armbruster in der Marktstraße gemostet werden.
Nach Auskunft von Frau Haag stand die Presse neben der Werkstatt, die Obstmahlmühle wurde elektrisch betrieben. Es wurde aber wenig für Privatleute gemostet. Dafür gab es eine fahrbare Presse mit einer elektrischen Mühle auf einem Wagen, der von Haus zu Haus befördert werden ko
Quellen:
Hans Bubser, (1932 - 2012) Aus meiner Kindheit und frühen Jugend
Auskünfte: Helga Senst, Hilde Haag
Internet
Folge 8 - Mosten vor siebzig Jahren
Vor siebzig Jahren gab es noch genügend Streuobstwiesen
Wie bereits berichtet ließ der damalige Bürgermeister Dengler entlang der Mindersbacher - und Walddorfer Straße in den zwanziger Jahren Obstbäume pflanzen, deren Ertrag dann versteigert wurde. Aber auch entlang der Ebershardter Straße standen Bäume, die dann dem Straßenbau zum Opfer fielen. Auch auf der Heide und auf der Reute standen Obstbäume (Auskunft Helga Senst).
Firma Dengler an der Wöllhauser Straße
Bereits 1871 gründete der Schlosser Wilhelm Dengler eine mechanische Werkstätte auf dem väterlichen Gerbereigelände an der Nagold. Er war ein Erfindertalent und Tüftler und erfand neben anderem Futterschneidmaschinen, Obstmühlen und Obstpressen.
Nach seinem Tod wurde der Betrieb weitergeführt und über Jahrzehnte zum Landmaschinenhandel und zur Reparaturwerkstatt weiterentwickelt. 1995 ging der letzte Besitzer Wilhelm Karl Dengler in den Ruhestand, seitdem steht das Anwesen still.
Mosten bei der Firma Dengler an der Nagold
Waren in den Anfangszeiten nach der Jahrhundertwende die Obstpressen der Firma Dengler sehr gefragt, so hat sich das Bild in den fünfziger Jahren gewandelt. Da immer mehr Familien eigene Pressen besaßen, wurden nur noch zwei bis drei Obstpressen der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.
Helga Senst berichtet:
„Hinten zur Nagold war der Platz zum Mosten. Er war nur überdacht und sonst offen. Früher konnte man diesen Platz von der Noppennagold aus sehen. Heute ist er überbaut.
Mosten war eine mühsame Arbeit
Vor dem Mosten mussten zuerst mühsam die Äpfel geerntet werden. Begehrt waren auch Birnen. Es gibt spezielle Mostbirnensorten, die sind kleiner, geben aber dem Most einen besonderen Geschmack.
Die Bäume wurden meist geschüttelt, beim Auflesen des Obstes waren Kinder als Helfer willkommen. Dann wurde das Obst mit dem Handwagen zur Firma Dengler gefahren, wo Obstmühlen und Obstpressen zur Verfügung standen.
Zuerst wurden die Äpfel und Birnen sortiert und gewaschen, wahrscheinlich mit Wasser aus dem Brunnen. In einem großen viereckigen Holztrichter kamen sie in die Obstmahlmühle zum Zerkleinern. Anfangs wurden die zwei Sandsteinwalzen von Hand gedreht, später vermutlich mit Hilfe des elektrischen Stroms. Mit einem Eimer wurde die Maische in die Obstpresse gefüllt. Mit Hilfe kräftiger Männerarme wurde die Presse gedreht und aus der Obstmaische wurde Saft. Dieser wurde im Holzzuber aufgefangen und dann wieder mit dem Handwagen nach Hause transportiert".
Trester wurde vielseitig verwendet
Beim Pressen blieben die Rückstände aus Schalen und Kernen der Äpfel zurück, diese Masse nennt man Trester. Er wird als Futtermittel für Kühe, Schafe oder Wildtiere verwendet. Trester ist kompostierbar und kann als Dünger verwendet werden.
Aus Trester kann man aber auch - nach entsprechenden Vorbereitungen - Schnaps brennen. Bekannt ist der Grappa, der aus Weintrester hergestellt wird.
Die Mostfässer müssen vorbereitet sein
Doch bevor der frische Most in das Fass abgefüllt werden kann, müssen die Fässer gereinigt und geschwefelt werden. Dazu benützte man sogenannte Schwefelschnitten.
Das waren ca. 15 cm lange und 5 cm breite gelbe Papierstreifen, die mit Schwefel beschichtet waren. Diese wurden angezündet und im Fass hin und her bewegt. Dabei entwickelte sich Schwefelrauch, der das Fass desinfizierte und für eine längere Haltbarkeit des Mostes sorgte.
Plastikeimer gab es noch nicht
Für das Abfüllen des Mostes vom Zuber in das Mostfass verwendete man weiße Emaille-Eimer. Mit Hilfe eines Trichters und eines Schöpfers wurde der Most ins Fass abgefüllt.
Die weißen Emaille-Eimer wurden nur für Lebensmittel benützt, die silbrigen Zinkeimer dagegen für alle anderen Dinge. Auch die Gießkannen waren früher aus Zink und entsprechend schwer.
Der süße Most war für die Kinder ein begehrtes Getränk. Aber auch die Nachbarn konnten mit dem Mostkrug Süßmost holen.
wird fortgesetzt
Quellen:
Auskünfte: Helga Senst
Bilder: Hartmut Hübner, Ebhausen in der Erinnerung, Horb 1985
Folge 9 - Aus Obst wird Schnaps
Most gärt im Fass
Nach dem Einfüllen des Mostes in das Fass dauerte es nicht lange, bis es im Fass zu blubbern begann. Die natürlichen Hefen, die sich auf den Äpfeln befanden und den Weg bis zum Fass überstanden haben, machen sich an die Arbeit. Sie zersetzen den natürlichen Fruchtzucker und wandeln ihn in Alkohol um. Dabei entsteht Kohlenstoffdioxid, dieses ist die Ursache für das Blubbern im Fass. Damit der Gärprozess gelingt, muss der Zuckergehalt des Mostes stimmen, es müssen genügend Hefen im Most sein und es darf nicht zu kalt im Keller sein.
Der Gärspund, der den Einfüllstutzen des Fasses verschließt, hat die Funktion eines Ventils.
Er lässt das entstehende Kohlenstoffdioxid (Kohlensäure) ausströmen, verhindert aber, dass Luft oder durch eindringende Insekten unerwünschte Bakterien in den Most gelangen und Fehlgärungen auslösen, die den Most verderben würden.
Nach etwa zwei Wochen ist der Gärprozess abgeschlossen. Dabei wurde rund die Hälfte des Zuckers in Alkohol umgewandelt, der Rest hat als Kohlensäure das Fass verlassen.
Jetzt kann der Most mit Genuss getrunken werden.
Quelle: Internet
Aus Most wird Schnaps
Wurde der Most mal "zäh" (ungenießbar), so kam er in die Brennerei nach Berneck und der "zähe" Most wurde zu Schnaps gebrannt.
Aus Trester wird Schnaps gebrannt
Trester wurde eingeweicht („eingeschlagen") teilweise mit Resthefe versetzt und zur Gärung gebracht. Nach der Gärung wurde die vergorene Flüssigkeit, die Alkohol enthielt, zum Brennen in eine Schnapsbrennerei gebracht.
Obstler und Zwetschgenschnaps aus eigenen Obstbeständen
Für den Obstler wurden Äpfel und teilweise auch Birnen aufgelesen.
Diese wurden zerkleinert, Zwetschgen blieben ganz. Das Obst wurde in ein Plastikfass gefüllt („eingeschlagen"), mit Brettern beschwert und zur Gärung gebracht. Dabei durften die Fässer nicht zu kalt werden, sonst wäre die Gärung nicht in Gang gekommen. Nach der Gärung wurden die Fässer mit der Maische nach Spielberg in die Brennerei gebracht.
Dort wurde der entstandene Alkohol destilliert und zu Schnaps "gebrannt".
Das mühsame Auflesen konnte man bequemer haben
Damit das Auflesen nicht so mühsam war, hat Herr Haag Planen mit Latten eingerahmt. Diese wurden unter dem Baum ausgebreitet, der Baum geschüttelt und das Obst konnte dann durch Aufrollen der Plane bequem eingesammelt werden. (nach einer Auskunft von Frau Haag).
Das Mostfass im Keller hat ausgedient
Most als Alltagsgetränk war nicht mehr gefragt, Bier war jetzt angesagt. Wer noch Obstbäume hatte, konnte das Fallobst zu Reiff nach Rohrdorf oder zu Dürr nach Martinsmoos bringen und den fertigen Apfelsaft mit heimnehmen. Auch die Baywa in Altensteig bietet diese Möglichkeit an. Doch das mehrmalige Zusammenlesen der Äpfel und der Transport zur Moste lohnt sich nicht. Der Ertrag steht in keinem Verhältnis zum Aufwand.
Dafür gibt es seit einigen Jahren eine bessere Möglichkeit, das Saftmobil. Dort kann man eigenes Fallobst in bester Qualität vor Ort pressen lassen und in Faltboxen mitnehmen. Diese Bag-in-Box-Methode gibt die Gewähr, nur gute Qualität aus eigenem Anbau genießen zu können.
Obst im Keller lagern
Besonders schöne Äpfel, die zu schade waren zum Mosten, wurden sorgfältig gepflückt („gebrochen") und in Obstkisten im Keller gelagert. Doch da die meisten Keller zu warm dafür sind, faulen die Äpfel zunehmend. Eine andere Möglichkeit ist, sie an einer geschützten Nordseite, mit einem Frostschutz versehen, zu lagern. Dort halten sie sich bis zum Frühjahr.
Bilder: Peter Eisele
Folge 10 - Streuobstwiesen verschwinden (letzte Folge)
Vorbemerkung
Macht man heute einen Spaziergang am Stuhlberg oder Killberg, dann kommt man nur an wenigen Obstgrundstücken vorbei. Viele Obstbäume sind nicht mehr fachgerecht geschnitten, manche bieten dem Specht eine willkommene Nisthöhle. Einige Bäume sind überaltert und nicht mehr im vollen Ertrag.
Das war noch vor etwa siebzig Jahren anders. Damals waren Obstwiesen ein wichtiger Bestandteil für die Selbstversorgung, die vor allem in Kriegszeiten das Überleben sicherten.
Streuobstwiesen verschwinden
Nach dem Krieg, später in den sechziger Jahren des Wirtschaftswunders schwand das Interesse am Streuobstbau. In den aufkommenden Supermärkten gab es alles zu kaufen: Obst aus dem Ausland wie Bananen, Orangen, Äpfel, Birnen...Der Arbeitsmarkt bot genügend Arbeitsplätze, bei einer 48 Stundenwoche mit Samstagsarbeit wurde die Zeit knapp, um noch die Pflege der Obstwiesen zu bewältigen.
Nach Auskunft von Helga Senst wurde das Abholzen der Obstbäume mit einer Prämie von fünf DM belohnt. So gab es immer weniger Bäume, dafür konnten die Bauern mit ihren Traktoren die Wiesen leichter mähen.
Streuobstwiesen sind wertvolle Lebensräume für Vögel und Insekten
Streuobstwiesen sind gern genutzte Brutplätze für Vögel. Vor Jahren wurde hier noch der seltene Wendehals gesichtet.
Streuobstwiesen weisen eine hohe Vielfalt an Insekten, wie Bienen, Käfer, Asseln, Tausendfüßler und Spinnen auf. Durch die fehlende Düngung entwickeln sich Magerwiesen mit einer großen Fülle an Blütenpflanzen.
Streuobstwiesen sind gute Wasserspeicher
Wie kaum eine andere Kulturart schützen Streuobstwiesen durch den geschlossenen Unterwuchs vor Bodenerosion. Besonders in Hanglagen stabilisieren Streuobstbäume mit ihrem Wurzelwerk und auf Grund der geschlossenen Grasdecke den Boden. Das hat zur Folge, dass der Regen nur langsam oberflächlich abfließt oder versickert.
Der langsame Abfluss und die teilweise Versickerung des Oberflächenwassers gewährleisten die regelmäßige Zufuhr von Frischwasser ins Grundwasser. Dabei wirkt der Boden als Filter, indem Verunreinigungen zurückgehalten werden. Das wirkt sich positiv auf das Grundwasser und damit auf die Trinkwasserqualität aus.
Streuobstwiesen sind bedroht
Heute gibt es im Vergleich zu vor 20 Jahren rund 20 % weniger Streuobstwiesen. Dafür gibt es viele Gründe. Ein Hauptgrund ist der Pflegeaufwand vom Baumschneiden über das Mähen, auch das Obst wird nicht mehr gebraucht. Ohne diesen Aufwand können die Streuobstwiesen weder entstehen noch dauerhaft erhalten bleiben.
Streuobstwiesen sterben aus
Um die ökologisch wertvollen Streuobstbestände zu retten, wurden vor Jahren auf Initiative des Kreises in den Gemeinden Hochstämme verbilligt abgegeben. Die Aktion fand Resonanz, aber es zeigte sich, dass diese Bäume ohne Pflege nicht gedeihen können. Dazu gehören neben einem fachgerechten Schnitt auch eine sorgfältig abgestimmte Düngung und Schädlingsbekämpfung. Die Anschaffung der entsprechenden Geräteausstattung wie Sägen und Leitern ist nicht unerheblich.
Mit der Zeit verschwanden einige der hoffnungsvoll gepflanzten Bäume wieder. Geht man heute durch die Gemarkung, so findet man noch vereinzelt Streuobstbestände. Da die Pflege zeitaufwendig und teilweise nicht ungefährlich ist, steht der Aufwand in keinem Verhältnis zum Ertrag.
Das Land und einige Kommunen fördern den Streuobstanbau
Das Land hat daher ein Förderprogramm aufgestellt, um den Streuobstanbau finanziell zu unterstützen. Im Kreis Calw gibt es außerdem einige Initiativen, um das Streuobst zeitgemäß zu vermarkten. Die erste Aufgabe der Initiative war, ein neues Marketingkonzept für den gemeinsam erzeugten Apfelsaft zu entwickeln: die Marke „Schneewittchen.“
Streuobstpfad Walddorf
In Walddorf am Ortsausgang Richtung Altensteig gibt es einen Streuobstpfad. Ein Informationspavillon zeigt anschaulich, worum es bei Streuobst geht. Beim anschließenden Rundgang kann man einiges über alte Obstsorten erfahren.
Quelle: Internet